Chnum –

Chnum – Der Bildhauer, der Leben schenkt; Herr des Schicksals; Vater der Väter, Mutter der Mütter; Herr des kühlen Wassers

Chnum leitet die Nilkatarakte. Auf seinen Befehl hin stieg der Fluss während der jährlichen Überschwemmung an. Als der richtige Zeitpunkt für die Nilfluten gekommen war, öffnete Chnum die Schleusentore und ließ das Wasser frei.

Chnum ist eine besonders alte Gottheit, ebenso wie seine ursprüngliche Gemahlin, die Froschdame Heket. Ihre Mythen erklären, dass sie von Anfang an hier waren: Sie gehen der Schöpfung voraus; sie transzendieren die Zeit. In Teilen Südägyptens galt Chnum als der höchste Schöpfer, der als erster auf seiner Töpferscheibe Menschen aus dem Ton des Nils formte, während Heket ihm beim Atem des Lebens behilflich war.

Chnum formt die Körper von Kindern auf seiner Töpferscheibe und legt sie in den Mutterleib. In einer ägyptischen Schöpfungslegende erschafft Chnum auf diese Weise alle Gottheiten Ägyptens. Chnum, der Geist der Töpferei, formte die Erde und alle ihre Bewohner aus Ton.

Chnum ist der Herr der Gerste und des Weizens, der Blumen, Früchte, Vögel, Fische und Tiere. In einer Schöpfungslegende ist Chnum der Mühe überdrüssig, alles Leben zu erschaffen und zu erhalten. Schließlich erfand er ein Gerät, das ihn von dieser Last entlastete: Indem er eine Nachbildung seiner Töpferscheibe in die Gebärmutter weiblicher Geschöpfe einbaute, konnte er seine schöpferische Kraft übertragen.

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Heket und Chnum waren in ganz Ägypten bekannt. Irgendwann erwarb Chnum auch eine weitere Familie, eine nubische Frau (Anuket) und ihre Tochter (Satis). Die genaue Beziehung zwischen den beiden weiblichen Gottheiten ist unklar; Variationen dieser Legende gibt es zuhauf. Es werden auch Argumente für Satis als Ehefrau und Anuket als Tochter vorgebracht. Eine dritte Theorie besagt, dass die Göttinnen Schwestern sind. Die jüdische Angelologie identifiziert Chnum mit dem Engel Anmael.

AUCH BEKANNT ALS:

Chnoum

HERKUNFT:

Ägypten

Erscheinungsformen:

Chnum manifestiert sich als Widder (die wörtliche Bedeutung seines Namens) oder als Mann mit einem Widderkopf. Eine zweitausend Jahre alte Inschrift beschreibt Chnum, wie er auf seinem Thron auf der Insel Elephantine sitzt, seine Sandalen auf dem Nil ruhen und seine Krone den Himmel berühren.

ELEMENT

Wasser, Erde

Setzt:

Chnums Hauptheiligtum befand sich auf der Insel Elephantine. Eine Inschrift von Pharao Zoser besagt, dass Elephantine für immer Chnum gehört. Ein Zehntel der Produktion Oberägyptens sollte Chnum in seinem Tempel geopfert werden. Zoser versprach, dass Chnums Tempel mit dem Namen „Joy of Life“ für immer in einwandfreiem Zustand bleiben würde. Die Ruinen können heute besichtigt werden. Ein weiterer Chnum gewidmeter Tempel in Esna, dem ehemaligen Latopolis, südlich von Luxor, kann ebenfalls besichtigt werden.

ANGEBOTE:

Chnum nimmt traditionell Fischopfer entgegen. Seine Anhänger verzichteten darauf, irgendeinen Aspekt eines Schafes oder Lammes zu verwenden, sei es als Nahrung, Leder, Wolle oder auf andere Weise.

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QUELLE:

Enzyklopädie der Geister: Der ultimative Leitfaden zur Magie von Feen, Dschinns, Dämonen, Geistern, Göttern und Göttinnen – Geschrieben von: Judika Illes Copyright © 2009 von Judika Illes.

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