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Cyane, sizilianische Wassergöttin und Nymphe

Cyane ist eine Wassergöttin aus Sizilien, die Nymphe einer Quelle gleichen Namens war. Sizilien wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen als Teil ihrer Kolonie Magna Graecia besiedelt; Cyanes Name ist also griechisch und kommt von kyanos, was „blau“ bedeutet, denn das Wasser ihrer Quelle ist in der Tat sehr schön tiefblau und ganz klar. Es ist eine besonders ergiebige Quelle und bildet von ihrer Quelle aus einen ziemlich großen Fluss.

Der griechischen Legende zufolge war Cyane eine Freundin der jungfräulichen Göttin Kore oder Persephone. Hades, der König der Unterwelt, soll Kore entführt haben, um sie in Henna, einer Stadt im Zentrum Siziliens, zu seiner Frau zu machen. Cyane war Zeugin der Entführung und versuchte, ihn aufzuhalten, doch Hades überwältigte sie und verwandelte sie in seinem Zorn in einen tiefblauen Teich.

Cyane hingegen weinte so sehr über den Verlust ihrer Freundin, dass sie sich in eine fließende Quelle verwandelte. Als Demeter, Kores Mutter, auf der Suche nach ihrer Tochter vorbeikam, konnte Cyane ihr nicht mehr sagen, was geschehen war, da sie nun Wassergestalt annahm. Stattdessen ließ sie ein Kleidungsstück von Kore, ihren Gürtel, vor Demeters Füße spülen, was ihr einen Hinweis gab, der ihr helfen sollte, ihre Tochter zu finden.

Die Quelle von Cyane, heute Fonte Ciane genannt, bildet einen kleinen runden Teich mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern und einer Tiefe von 7,5 Metern. Wie bereits erwähnt, ist das Wasser bemerkenswert klar und blau und der Ort ist für seine Schönheit bekannt. Der Fluss, der dort entspringt und heute Ciane heißt, fließt etwa 6,5 ​​Kilometer weit, bevor er sich mit einem anderen Fluss, dem Anapus, verbindet. Die Fonte Ciane ist auch deshalb bemerkenswert, weil sie der einzige Ort in Europa ist, an dem Papyrus wild wächst. Man dachte einst, er sei von den Arabern oder den Griechen im 3. Jahrhundert v. Chr. hierher gebracht worden. Heute gibt es Spekulationen, dass der Papyrus dort tatsächlich in der Gegend heimisch sein könnte. Dieser Papyrus bildete einst die Grundlage der Papierindustrie, steht aber heute unter Schutz, da das gesamte Gebiet Mitte der 1980er Jahre zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.

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Sizilien ist seit langem besiedelt und es gibt Belege für eine Besiedlung, die bis in die Altsteinzeit zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte ließen sich dort verschiedene Völker nieder, darunter Völker aus Afrika, Kleinasien, Phönizien und später aus Karthago, die mit den Römern darum kämpften. Angesichts dessen ist es wahrscheinlich, dass die Quelle von Cyane schon immer eine Göttin oder Nymphe in Verbindung gebracht hatte, da es sich um einen sehr bemerkenswerten und übernatürlichen Ort handelte und Cyane lediglich die griechische Version dieser Göttin war. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Cyane auch von den Römern verehrt wurde, da ihr Name bis in die Neuzeit erhalten geblieben ist.

Cyane hatte einen Schrein auf einem Hügel mit Blick auf ihre Quelle. Ihr wurde ein jährliches Fest gewidmet, das angeblich von Herakles ins Leben gerufen wurde. Bei diesem Fest wurde ein geopferter Stier in die Quelle geworfen.

Alternative Schreibweisen: Kyane, Kuane.